Die Evangelisch-Lutherische Christophoruskirche wurde vermutlich im 13. Jahrhundert errichtet. Aus dieser Zeit stehen noch die Außenmauern und der steinerne Altartisch mit seiner Bodenplatte. Überlieferungen zufolge wurden Teile der Kirche während des Dreißigjährigen Krieges zerstört.
1715/16 wurde sie, auf Veranlassung des Herzogs, im barocken Stil restauriert und umgestaltet. Als Vorbild diente die später abgebrannte Weimarer Schlosskirche „Himmelsburg“, weswegen auch das Zitat „Weg zur Himmelsburg” über der Kirchenpforte zu lesen ist. Johann Sebastian Bach musizierte hier als Hoforganist und Konzertmeister des Weimarer Hofes, Franz Liszt hielt hier unzählige Male seine „Orgelconferenzen” ab, bei denen er den Tiefurter Kantor Alexander Wilhelm Gottschalg unterrichtete und mit ihm musizierte.
1776 wird die Tiefurter Kirche Zweitgeborenen Residenzkirche des Prinzen Constantin.
Sehenswert und eher ungewöhnlich ist der „Palmen-Altar“, der von vier Palmstämmen umgrenzt wird. Die Palme symbolisiert unter anderem den neuen lutherischen Verkündigungsauftrag. Möglicherweise verweisen sie aber auch auf die Landesherren, die dem 1677 gegründeten „Palmorden“ angehörten. Die etwas schrille Farbgebung des Altars in gold und grün löst bei Besuchern manchmal Irritationen aus. Pastor Krause betonte aber immer, dass hier die originalen Farben historisch getreu restauriert wurden. Durch die großen Glasfensterscheiben, die später links und rechts des Altars eingesetzt worden waren, ist der Altarraum heute viel heller als damals und so wirken die Farben heute etwas unnatürlich. Damals hingegen seien sie hauptsächlich von Kerzen erleuchtet worden und das Gold hätte dadurch wärmer und erhabener gewirkt.
Die pneumatische Orgel stammt aus dem Jahr 1909, hat 2 Manuale und 17 Register und erklingt sowohl zu den Gottesdiensten als auch hin und wieder bei den Tiefurter Montagsmusiken.
Baumaßnahmen:
1980 – 1982: Renovierung unter der Leitung von Horst Jährling mit dem Versuch das dunkel übermalte barocke Dekor wieder herzustellen
2011: kompletter Dachneubau
2018- 2021: Erneuerung Fußboden, Restaurierung des Kanzelaltars, der Apostelgalerie und des Orgelprospektes